Science & Arts beim Literaturherbst 2022

Der Göttinger Literaturherbst lädt auch in diesem Jahr zu spektakulären Veranstaltungen an erlesenen Orten ein – mit dabei ist wieder die Universität Göttingen. Mit ihrer Reihe science & arts bringt sie Literatur und Wissenschaft ins Gespräch.

Den Start bildet am 31. Oktober die Kulturhistorikerin Andrea Wulf. Im Gespräch mit Ruth Florack, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Göttingen, geht es um die Dichter Goethe, Schiller und Novalis, die Philosophen Fichte, Hegel und Schelling, die Schlegel-Brüder und den jungen Alexander von Humboldt sowie die mutige und freigeistige Caroline Schlegel. Ende der 1790er Jahre stellen sie in der kleinen Universitätsstadt Jena die Idee vom freien Individuum in den Mittelpunkt ihres Denkens, Schreibens und Lebens – und entfachen damit die Revolution des Geistes. Andrea Wulf zeichnet in ihrem Buch „Fabelhafte Rebellen“ nicht nur ein inspirierendes Portrait des wohl turbulentesten Freundeskreises der deutschen Geistesgeschichte, sondern schlägt die Brücke zum Hier und Jetzt. Denn die Entscheidung zwischen individueller Erfüllung und zerstörerischem Egoismus, zwischen den Rechten des Einzelnen und der Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft ist heute so aktuell wie damals.

Am 4. November geht es weiter in das kürzlich eröffnete Wissensmuseums der Universität Göttingen. Im Forum Wissen stellt ein Live-Lese-Lauf durch die „Räume des Wissens“ einzelne Ausstellungs-Exponate in einen größeren Kontext. Sieben Wissenschaftler*innen ganz unterschiedlicher Disziplinen laden ein zu einer Reise auf den verschlungenen Pfaden der Erkenntnis und führen uns dabei vom Labor über den Hörsaal und die Werkstatt bis hin zur Bibliothek.

Einen Tag später, am 5. November, geht es um die Fragen: Was können wir gegen das Artensterben tun? Und wie hängen Artensterben und Klimakrise zusammen? Diesen existenziellen Fragen geht die Biologin und Bestsellerautorin Jasmin Schreiber in ihrem neuen Buch „Biodiversität“ nach. Ihr Gesprächspartner beim Göttinger Literaturherbst ist Michael Schwerdtfeger, Kustos des Alten Botanischen Gartens der Universität Göttingen, und begeisternder You-Tuber. Gemeinsam sprechen sie über den allmählichen Verlust der Artenvielfalt, eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

Um die Klima- und Biodiversitätskrise geht es auch in der Veranstaltung „Über dem Orinoco scheint der Mond“. Am 6. November fragen sich Harald Lesch und Klaus Kamphausen, warum wir nicht in der Lage sind, unser Handeln und Denken so zu ändern, dass unser Lebensraum auf der Erde nachhaltig gesichert ist. Und weil diese Fragen so grundsätzlich sind, besprechen sie sie mit zwei wissenschaftlichen Experten für grundsätzliche Themen: dem Physiker und Universitätspräsidenten Metin Tolan und dem Theologen und Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann von der Universität Göttingen.

Weitere Informationen sowie Tickets für die Veranstaltungen gibt es hier: www.literaturherbst.com

Bleibt zum Abschluss nur noch der Hinweis auf einen besonderen Bonus für Studierende: Mit dem Kulturticket gibt es, sofern Plätze vorhanden sind, freien Eintritt an der Abendkasse. Zusätzlich und in jedem Fall zur Verfügung steht das für Studierende ebenfalls kostenfreie Digitalformat „Literaturherbst On Air“.

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