Wie Jodler: Die singenden Hunde von Neuginea

Zwei singenden Hunde auf dem Puncak Jaya Gebiet. Das Bild wurde von M. Pangau-Adam aufgenommen

Forscher*innen haben entdeckt, dass die sogenannten singenden Hunde, die seit 50 Jahren als ausgestorben galten, immer noch in freier Wildbahn existieren. Sie sind für ihren einzigartigen Gesang bekannt, der angenehme und harmonische Klänge mit tonaler Qualität erzeugt. Dr. Margaretha Pangau-Adam, Biologin der Universität Göttingen, hat gemeinsam mit Kolleg*innen der New Guinea Highland Wild Dog Foundation und Universitas Cenderawasih Papua die Hundepopulation im Hochland von Neuguinea aufgespürt.

Wie haben Sie die Hunde aufgespürt?
Wir lockten sie mit bereits aufgenommenen Rufen an und beobachteten sie. Wir stellten auch Fallen, Köder und Käfige auf und installierten Kamerafallen, um die Anwesenheit der Hunde in ihren Lebensräumen zu dokumentieren. Das Göttinger Team führte Feldforschung in Puncak Jaya, Papua, Indonesien, durch. Wir arbeiteten mehr als drei Wochen unter extremen Bedingungen. Das Gebiet ist einer von drei Orten in Südostasien, an denen Schnee fällt. Auf den Bergen, etwa 4000 Meter über dem Meeresspiegel, war es rau, sehr kalt, und es gab nur wenig Sauerstoff. Vor der Forschung mussten wir uns einer medizinischen Untersuchung unterziehen. Zusammen mit anderen Kolleg*innen und örtlichen Führer*innen lokalisierten wir die Stellen, an denen singende Hunde auftreten können.

Wie würden Sie den Klang der singenden Hunde beschreiben?
Der Klang ist sehr schön, einzigartig, melodisch, und es klingt wie ein Jodler, weil die Töne auf und abgehen. Diese Hunde sind Natursänger und jeder Hund hat seine eigene Stimme. Es ist unglaublich faszinierend, den Gesang der Hunde mitten in abgelegenen Gebieten zu hören und ihre Gegenwart zu erleben. Während unserer Feldarbeit konnten Chokie Evlin und James K. McIntyre von NGHWDF den Klang der Hunde aufnehmen:

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Welches wichtige Ergebnis hat die Studie gebracht?
Nur 200 bis 300 in Gefangenschaft gehaltene singende Hunde aus Neuguinea existieren in Naturschutzzentren, von denen seit den 1970er Jahren keiner mehr in freier Wildbahn gesehen wurde. Durch die lange Gefangenschaft hat sich ihr genetischer Pool stark verändert, und die Wildhunde der Highlandinseln, die wir nun aufgespürt haben, haben sehr ähnliche Genomsequenzen. Sie stehen sich viel näher als es bei allen anderen bekannten Hunden der Fall ist. Das war überraschend, dass die Hochland-Wildhunde offenbar die wilde und ursprüngliche Population der Neuguinea-Singhunde sind. Als ausgestorben kann man sie also nicht bezeichnen.

Dr. Margaretha Pangau-Adam
Foto von: Erika Pardede

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